Hautkrankheit Rosacea
Die Rosacea ist eine schubweise auftretende chronisch-entzündliche Hautkrankheit, in deren aktiver Phase Hitzegefühle, Rötungen, Jucken, Brennen und Pusteln den Patienten über Tage und manchmal auch Wochen belasten.
Betroffen sind besonders oft hellhäutige Menschen vom sogenannten keltischen Typ (mit Sommersprossen und roten Haaren). Die Krankheit tritt meist um das 30. bis 40. Lebensjahr auf und soll, je nach Quelle, vier bis 10 Millionen Deutsche betreffen. Egal, wie hoch die Zahl der festgestellten Erkrankungen tatsächlich sind - es ist wohl von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.
Wenn die nicht-ansteckende Krankheit unbehandelt bleibt, können sich die Symptome mit der Zeit verschlechtern oder manifestieren. So kann es vor allem bei Männern bei entsprechender Veranlagung zu Bindegewebs- und Talgdrüsenwucherungen ("Knollennase") kommen.
Die Rosacea gilt zwar als nicht heilbar, jedoch kann man mit der entsprechenden Therapie beim Dermatologen und/oder den verschiedenen Maßnahmen der Selbsthilfe (Pflege und Ernährung) eine weitestgehende Erscheinungsfreiheit der Symptome erreichen.
Gerne coache ich dich ganz individuell, damit auch du deine Symptome reduzieren kannst.
Psychische Belastung
Da die Symptome der Rosacea im mittleren Gesichtsdrittel auftreten, lassen sie sich kaum verbergen. Dies belastet viele Betroffene, so dass die Erkrankung nachgewiesenermaßen zu – von Dermatologen oftmals völlig unterschätzten – psychischen Problemen wie Minderwertigkeitsgefühlen, Angststörungen sowie Depressionen und damit verbunden auch zur sozialen Isolation führen kann. Da ich diesen Aspekt für der Rosacea für sehr bedeutsam halte, habe ich ihm in meinem Buch ein ganzes Kapitel gewidmet. Auch auf meiner Webseite habe ich dem Thema Psyche und Rosacea eine eigene Seite gewidmet.
Auslöser der Rosacea: Vielzahl an Faktoren
Was die Krankheit verursacht ist noch nicht abschließend geklärt. Jedoch wird vermutet, dass es eine Vielzahl an Faktoren sind, die für die Ursache und den Krankheitsverlauf der Rosacea verantwortlich sind. So scheint es sich um eine Dysfunktion verschiedener Regulationssysteme zu handeln, die zu einer chronischen Entzündung sowie Reaktionen der Blutgefäße führt. Eine genetische Veranlagung (oft sind auch nahe Angehörige von Rosacea betroffen), Störungen im angeborenen und erworbenen Immunsystem sollen dabei ebenso eine Rolle spielen, wie entzündliche Mechanismen des Nervengewebes, Veränderungen der Gefäß- und Lymphregulation und lokale Entzündungsreaktionen auf sich auf der Haut befindlichen Mikroorganismen (hauptsächlich die Haarbalgmilbe Demodex folliculorum). Quelle
🌹 Rosacea Stadien oder Phänotypen 🌹
Die Verlaufsform der Rosacea ist sehr individuell. Bislang war meist von drei Stadien die Rede, die aber nicht zwangsläufig den Verlauf, sondern vielmehr die jeweils vorherrschenden Symptome und Schweregrade beschreiben.
- Stadium 1: Rosacea erythematosa-teleangiectatica. Rosacea, die hauptsächlich durch Rötungen und einzelne dauerhaft erweiterte Äderchen geprägt ist. Dies ist der häufigste Subtyp (etwa 70 Prozent der Betroffenen).
- Stadium 2: Rosacea papulopustulosa. Rosacea, die von Rötungen und Pusteln geprägt ist. Auch einzelne dauerhaft erweiterte Äderchen sind möglich. Das Krankheitsbild kann an Akne erinnern.
- Stadium 3: Glandulär hyperplastische Rosacea (auch Rosacea hypertrophica). Das dritte Stadium ist dadurch gekennzeichet, dass Bindegewebe und Talgdrüsen verstärkt wuchern. Fast ausschließlich bei Männern kann es zu einer knotigen Verdickung der Nase (Rhinophym, "Knollennase") kommen. Selten können vergleichbare Wucherungen an Ohr (Otophym), Kinn (Gnatophym), Nasenwurzel (Metophym) oder Augenlidern (Blepharophym) auftreten.
Diese Einteilung wird jedoch der Realität nicht gerecht, da die Übergänge oft fließend sind und Symptome parallel auftreten können.
Zur Diagnostik und Therapie wurde deshalb eine Einteilung nach Phänotyp, also nach dem vorherrschenden Symptombild, das sich dem Dermatologen (oder dir selbst) beim Blick in den Spiegel bietet, vereinbart.
Der so genannte ROSCO (ROSacea COnsensus)-Behandlungsalgorithmus hat das Ziel, die Ergebnisse der individuellen Therapie auf diese Art und Weise zu verbessern.
📃 Liste mit Rosacea-Symptomen 📃
Im Folgenden findest du noch einmal kompakt zusammengefasst eine Liste mit möglichen Rosacea-Symptomen, die fast immer (aber nicht zwingend ausschließlich) das mittlere Gesichtsdrittel mit Stirn, Nase, Wangen und Kinn betreffen.
- Brennen der Haut
- Jucken der Haut
- Stechen der Haut
- Pulsieren der Haut
- Flushs (Hitzeschübe mit einer Verschlechterung der Symptome), die sich manchmal bis zu mehreren Wochen halten können.
- Pusteln mit meist flüssiger, weißlich-durchsichtiger Füllung
- Erweiterte Äderchen
- Großflächige Rötung
- Schwellungen
- Trockene Haut/Schüppchen, aber auch manchmal (Stadium 2) ölige Haut
- Trockenheit des Auges
- Entzündung des Auges
- Gerstenkorn am Auge
- Verdickung der Nase (manchmal auch Kinn, Ohren, Augenlider)
- Gereizte Kopfhaut. Abhilfe schafft auch hier eine geeignete, milde Pflege.
- etc...
👹 Trigger können Schübe auslösen 👹
Ein Schub, der bei jedem Rosacea-Patienten anders verläuft, beginnt bei vielen Betroffenen mit einer Rötung des Gesichts, die länger (über Tage hinweg) anhalten und mit einem unangenehmen Brennen, Jucken etc. einher gehen kann.
Bei entsprechender Veranlagung kommen dann noch weitere Symptome wie Pusteln dazu, die sich oft hartnäckig über Tage, oder manchmal auch Wochen, halten.
Zahlreiche Faktoren, wie UV-Licht oder scharfes Essen, können das auslösen oder auch eine Verschlechterung der Symptome bewirken. Jeder Patient reagiert dabei unterschiedlich stark auf diese so genannten Trigger.
Liste mit möglichen Triggern
Ich habe eine (unvollständige, fortlaufend ergänzte) Liste mit möglichen Triggern erstellt, die du vielleicht zum Teil schon kennst, aber auch solchen, die man eher nicht direkt im Verdacht hat, sich negativ auf die Rosacea auszuwirken. Sieh die Liste nicht unter dem Hinblick, dass du all diese Trigger vermeiden musst, sondern als Hinweise, die dir dabei helfen können, mögliche reizende Faktoren in deinem Leben zu identifizieren und dann entsprechend damit umzugehen.
- UV-Strahlung und zu langes, ungeschütztes Aufhalten in der Sonne (Tipp: täglich Sonnencreme und im Sommer einen Hut verwenden)
- Ungeeignete, reizende Pflegeprodukte
- Histaminhaltige/-freisetzende Speisen und Getränke. U.a.: Milchsäurekulturen z.B. in Joghurt, Fermentiertes/Gereiftes, Hefeextrakt, Pfeffer,...
- Scharfe und heiße Speisen
- Zucker
- Heiße Dämpfe, die z.B. beim Kochen aus dem Topf steigen, aber auch Sauna, ...
- Duftstoffhaltige Putzmittel
- Hausstaub beim Putzen, Staub bei Näharbeiten, beim Handwerken, etc.
- .. weitere Trigger findest du in dieser Liste.
So zeigen sich die Symptome
Oft zeigen sich Symptome zu Beginn eines Schubes mit einem Kribbeln, Brennen oder Hitzegefühlen, den so genannten Flushs, im Gesicht. Betroffene entwickeln im Laufe der Erkrankung ein untrügliches Gespür dafür, wenn sich ein Rosacea-Schub ankündigt. Mit entsprechenden Maßnahmen kann man manchmal noch etwas gegensteuern.
Generell gilt aber ganz klar: Man kann Schüben weitaus besser vorbeugen, als einen bestehenden Schub zu beenden. Deshalb sind die Tipps meiner Bücher vor allem auf eine langfristige Verbesserung deiner Rosacea angelegt. Auch die dermatologische Therapie hilft dir nur dann, wenn du verschriebene Cremes oder Tabletten regelmäßig einnimmst.
😵💫 Unterformen der Rosacea 😵💫
- Ophthalmorosacea (Okuläre Rosacea oder Rosacea der Augen). Hier kommt es zu Entzündungen, Trockenheit, Rötungen, etc. der Augen. Unbedingt zum Haut- und/oder Augenarzt gehen und therapieren!
- Steroidrosacea. Sie hat ihre Ursache in längeren Therapie der Rosacea mit Kortisoncremes. Die Symptome zeigen sich hier sehr ausgeprägt und sind nur schwer zu behandeln. Die Haut ist dünn und es treten vereinzelte, dauerhaft erweiterte Äderchen auf sowie großflächige (dunkelrote) Hautrötungen sowie Pusteln gekennzeichnet ist. Die Haut spannt und es zeigt sich bei Untersuchung ein verstärkter Befall mit Demodex-Milben, da das Immunsystem der Haut beeinträchtig ist.
- Rosacea fulminans. Die Symptome dieser besonders schweren Sonderform der Rosacea schreiten rasch voran und zeigen sich in ausgeprägten Entzündungen mit Knoten. Sie betrifft Frauen, die meist zwischen 20 und 30 Jahre alt sind (oft nach Schwangerschaften). Hier besteht Verwechslungsgefahr mit einer Akne.
- Rosacea conglobata. Sie tritt sehr selten, aber wenn dann vor allem bei Frauen auf und ist durch verhärtete blutige, knotige Abszesse auf entzündlicher Haut geprägt. Sie kann durch den Kontakt mit Halogeniden (z. B. im Rahmen einer Schilddrüsentherapie) ausgelöst werden.
- Gramnegative Rosacea. Sieht vom Erscheinungsbild ähnlich aus wie eine Rosacea papulopustulosa. Das Bild ist geprägt durch zahlreiche kleine gelbe Pusteln, die weder auf antibiotische Medikamente ansprechen und auch nicht auf Cremes mit Metronidazol. Sie treten vor allem rund um den Mund und die Nase auf. Die gramnegative Rosacea entsteht durch eine längere Therapie einer Rosacea mit Antibiotika. An Symptomen zeigen sich Papeln und Pusteln auf geröteter Haut. Zur Diagnose müssen gramnegative Bakterien kultiviert und nachgewiesen werden (wie Klebsiellen, Proteus species, E.coli oder Pseudomonas species). Die Behandlung mit einem erregerspezifischen Antibiotikum ist notwendig und kann durch eine klassische Rosacea-Therapie im Anschluss weiterbehandelt werden.
- Granulomatöse (lupoide) Rosacea. Eine Sonderform bei der sich auf der geröteten Haut braunrötliche (lupoide) Papeln und Knötchen im ganzen Gesicht bilden können. Diese Entzündungen können glatt, schuppend oder schuppig-krustig sein. Wenn sie nicht behandelt werden, können sie sich zu größeren Plaques und Knoten entwickeln. Die übliche Rosacea-Therapie kann hier nur wenig bewirken. Notwendig wird meist die Einnahme von Medikamenten. Die Ursache dieser Form ist noch ungeklärt.
- „Morbus Morbihan“. Bei dieser Form sind neben den Blut- auch die Lymphgefäße betroffen, wodurch es zur Bildung von Ödemen (Schwellungen) im Gesicht (Stirn, zwischen den Augenbrauen, Nase und Wangen) kommen kann. Eine medikamentöse Therapie ist notwendig. Eventuell hilft auch eine entstauende Lymphdrainage vom entsprechenden Fachmann.
⚡️ Mischformen und rosaceaähnliche Erkrankungen ⚡️
Eine Differentialdiagnose, also der Ausschluss einer möglicherweise anderen, der Rosacea mehr oder weniger ähnelnden Krankheit, ist wichtig, um eine optimale Therapie zu finden. Besonders oft wird die Rosacea verwechselt mit:
- Acne vulgaris. Bei der Rosacea sind jedoch (außer, es handelt sich um eine Mischform) in der Regel keine Mitesser vorhanden.
- Lupus erythematodes (Schmetterlingserythem). Hier fehlen jedoch meist die rosaceatypischen dauerhaft erweiterten einzelnen Äderchen und Pusteln. Zudem kommt es beim systemischen Lupus oft zu Begleitbeschwerden wie Gelenkentzündungen, Fieber oder einem Krankheitsgefühl.
- Periorale Dermatitis (Mundrose). Hier treten die entzündlichen Knötchen und Bläschen (selten auch mit einer Schuppung) im Mund- und Augenbereich auf.
- Demodikose (krankhafter Demodex-Befall). Schwer von der Rosacea mit Pusteln zu unterscheiden, da sich die Symptome stark ähneln und auch bei einer Rosacea die Demodexmilbe eine Rolle spielt.
- Gramnegative Folliculitis Eine Entzündung des oberen Anteils eines Haarbalgs auf der Haut. Meistens hervorgerufen durch das Bakterium Staphylococcus aureus. Bei Männern gibt es eine Sonderform, die den Bart betrifft. Charakteristisch sind die weißen Stippen auf dem entzündeten Haarbalg.
- Malassezia Folliculitis (Pityrosporum folliculitis). Ausgelöst durch Malassezia-Hefen (Pilz). Kann in Zusammenhang mit einem seborrhoischen Ekzem auftreten und ist vor allem durch kleine, oft juckende Pickelchen (oft auf der Stirn, kann aber auch z.B. am Körper auftreten) gekennzeichnet. Die Haut ist meist sehr ölig. Hier hilft die Anwendung von frei verkäuflichen Ketoconazol-Shampoo.
🤕 Begleiterkrankungen 🤕
Laut neueren Ergebnissen haben Rosaceapatienten ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung), jedoch nicht für Schlaganfälle, ischämische Herzkrankheit und Diabetes mellitus.
Auch für ein erhöhtes Auftreten von Migräne bei Rosaceapatienten liegen Untersuchungen vor.
Weiter wird das gemeinsame Auftreten von Rosacea und Störungen des Magen-Darm-Traktes (bakterielle Überbesiedlung des Dünndarms, Reizdarm-Syndrom oder chronisch-entzündliche Darmerkrankung) diskutiert. Es mangelt hier jedoch noch an genaueren Erkenntnissen.
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Ob du an einer Rosacea leidest, kann nur der Hautarzt diagnostizieren. Mein Selbsttest gibt dir einen ersten Anhaltspunkt, ob die Möglichkeit besteht, dass du von der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung betroffen bist.
Was der Dermatologe tun kann, liest du auf meiner Seite zum Thema Rosacea Behandlung.
Wenn du dir eine individuelle Unterstützung durch mich wünschst, sieh dir gern mein Rosacea-Coaching an.
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