Rosacea Pflege - Lösungen für verschiedene Hauttypen
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Rosacea Pflege - Lösungen für verschiedene Hauttypen

9 Min. Lesezeit • aktualisiert:

Als ob es nicht schon kompliziert genug wäre, die Rosacea-Haut ihren hohen Ansprüchen entsprechend zu pflegen (kein Alkohol, keine reizenden Stoffe,...), ist es leider auch so, dass ein weiterer Faktor die Pflege der Rosacea-Haut verkompliziert. Welcher? Dein Hauttyp.
Denn die Rosacea ist nicht an einen bestimmten Hauttyp gebunden und kann - auch wenn eine barrieregestörte, feuchtigkeitsarme Haut vor allem im Stadium 2 schon in Studien nachgewiesen wurde - sowohl auf trockener, als auch auf öliger Haut vorkommen.

🙌 Deshalb solltest du deine Rosacea Hauttyp-gerecht pflegen 🙌

Natürlich kann ich trotzdem das Bedürfnis nachvollziehen, eine Pflege verwenden zu wollen, die sich explizit gegen die Rötungen und weiteren Symptome bei Rosacea richtet. Doch leider sind all die Cremes, die uns angeblich eine ruhige Haut bescheren wollen, oft gar nicht das Nonplusultra.

  • … Viele der in Apotheken und Drogeriemärkten angebotenen Rosacea-Produkte enthalten potentiell irritierende Stoffe, die der Haut auf lange Sicht nicht unbedingt gut tun.
  • … eine Hauttyp-gerechte Pflege ist auch bei Rosacea von Vorteil, denn auf einer gesunden, ihrem Typ entsprechend gepflegten Haut fallen Rötungen weniger auf und können sogar abnehmen. Deshalb ist es gut, den eigenen Typ zu kennen.
  • … eine gesunde, gut gepflegte Haut ist viel resistenter gegenüber Reizungen und damit Rötungen.

🔎 Das haben alle in diesem Post vorgestellte Pflegelösungen gemein 🔎

Lasst uns deshalb gemeinsam schauen, welche Pflegelösungen es für die verschiedenen Hautzustände gibt und was wir dabei im Hinblick auf unsere Rosacea beachten müssen.

Alle Strategien ähneln sich in den folgenden Punkten:

  • Sie sind auf den Erhalt oder die Wiederherstellung einer gesunden Hautbarriere ausgelegt, die für eine höhere Toleranzschwelle sorgt und den Feuchtigkeitsverlust im Rahmen hält.
  • Zudem nehmen sie darauf Rücksicht, dass die Rosacea-Haut keine schwere, reichhaltige Pflege mag und auch keine reizenden Inhaltsstoffe, scharfe Waschsubstanzen etc.

Bevor wir uns die Pflegestrategien genauer ansehen, möchte ich noch auf die speziellen Blogposts verweisen, die ich konkret zu einzelnen Schritten (noch nicht vollständig) in der Pflegeroutine verfasst habe und alle wichtigen Details beinhalten:

🐪 Rosacea und trockene Haut 🐪

Vor allem im ersten Stadium (also wo „nur“ Flushs und erweiterte Äderchen auftreten) geht die Rosacea mit einer eher trockenen Haut einher. Der transepidermale Wasserverlust – also der ganz natürliche Wasserverlust über die Haut – ist erhöht und die Haut reagiert durch die so beeinträchtigte Barriere sensibler auf Umweltreize.

Übrigens: Eine trockene Haut muss nicht zwingend euer tatsächlicher Hauttyp sein, sondern kann durch eine zu aggressive, austrocknende oder einfach falsche Pflege ausgelöst werden. Manchmal erledigt sich das Problem von ganz alleine oder verbessert sich erheblich, wenn man die Pflege umstellt.
Zudem wird die Haut im Alter tendenziell trockener. Weitere Gründe für eine trockene Haut können zum Beispiel auch Krankheiten oder ein Mangel an Nährstoffen/Vitaminen sein.

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Achtung: Man kann auch eine trocken wirkende Haut haben, die zugleich ölig ist und eine andere Pflege benötigt, als die rein trockene Haut (= trockene Fetthaut/seborrhoe sicca). Dazu schreibe ich später mehr.

Anzeichen einer trockenen Haut

  • Matte, spannende, auch schuppende Haut
  • Rötungen
  • Raue Oberfläche
  • Spannungsgefühle
  • Make-up setzt sich in Schuppen und Fältchen

Pflege

Achte auf eine gesunde Hautbarriere und führe der Haut viel Feuchtigkeit zu, die du versuchen solltest, durch eine nicht zu fettige Creme in der Haut zu halten (Stichwort „Okklusion“).

  • Reinigung: Ein mildes Reinigungsprodukt, das den pH-Wert der Haut (5,5) respektiert. Eine Möglichkeit ist das Waschgel von SkincerelyYours (Rabattcode FRANZISKA15), das Ultra Sensitiv Waschgel von alverde (aus dem dm) oder der sanften Reinigungsmilch von Cattier.
    Bei sehr trockener Haut nur abends "richtig" reinigen und morgens mit destilliertem Wasser und einem Wattepad übers Gesicht gehen.
  • Beruhigendes und feuchtigkeitsspendendes Gesichtswasser oder -spray, wie das Eau de raisin von Caudalie.
  • Feuchtigkeit: Ein oder zwei feuchtigkeitsspendende Seren kombiniert. Siehe Produktempfehlungen.
  • Täglicher Schutz und ein Muss bei Rosacea: Sonnencreme.
  • Abends nach Auftragen des Serums kannst du testen, ob du eine sparsam aufgetragene Creme verträgst. Ein paar mögliche Produkte stelle ich hier vor.

Sonstiges

Trinke über den Tag verteilt viel Wasser! Aber das solltest du eigentlich immer tun 😉. Als Nahrungsergänzung kann man Nachtkerzenöl testen. Es soll positiv auf die Hautbarriere einwirken und bei Hauttrockenheit helfen. Dasselbe gilt für Omega 3. Mehr zum Thema Ernährung und Nahrungsergänzung liest du hier.

🛢 Rosacea und ölige Haut 🛢

Manche Betroffene, vor allem im Rosacea Stadium 2 (also mit Pusteln, Rötungen), klagen über eine eher ölige Haut – auch wenn Studien belegten, dass die Fettproduktion bei dieser Form im normalen Bereich liegt.
Woran liegt es also nun, dass die Rosacea bei manchen mit einer fettigen Haut einher geht? Naja, bei einem Teil ist es sicher so, dass es schlicht und einfach der Hauttyp derjenigen Person ist.
Manchmal wird aber sicher auch eine Mischform mit Akne vorliegen (bei der die Haut mehr Sebum produziert) oder evtl. auch eine Seborrhoische Dermatitis mitspielt, die oft in Verbindung mit der Rosacea auftritt. Bei Letzterer kommt es an Stellen mit hoher Talgproduktion (Augenbrauen, Nasenflügel, Haaransatz, Ohr,…) zu Hautrötungen, Schuppen und sichtbarem Ölglanz. Dazu kann sich noch eine Malassezia Folliculitis/“Fungal Acne“/Pilz-Akne gesellen. Hier sollte man spezielle Produkte anwenden, wie beispielsweise ein Shampoo mit dem Wirkstoff Ketoconazol.

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Übrigens: Gerade, wenn die Haut ölig ist und eine Mischform mit Mitessern/Akne vorliegt, kann es sein, dass das auf der Haut liegende Fett Entzündungen noch begünstigen kann. Quelle

Zuletzt können natürlich auch andere Faktoren, wie zum Beispiel ein hormonelles Ungleichgewicht oder eine bestimmte Ernährungsweise.
Aber auch hier: die Haut kann durch eine falsche Pflege zum Beispiel so stark ausgetrocknet werden, dass sie versucht, mit einer erhöhten Talgproduktion gegenzusteuern.

Anzeichen einer öligen Haut

  • Eher wenige Fältchen
  • Ölglanz im Gesicht (vor allem T-Zone)
  • Eventuell Unreinheiten
  • Make-up "verrutscht"

Pflege

Hier ist es schon etwas schwerer, die perfekte Lösung für deine Haut zu finden. Denn es gibt ja verschiedene mögliche Ursachen dafür, dass sie vermehrt Öl produziert - und dementsprechend sollte dann auch die Behandlung erfolgen. Generell solltest du aber auf eine feuchtigkeitsspendende, leichte und entzündungshemmende Pflege achten, die nicht austrocknend wirkt, aber die Talgproduktion auch nicht befördert.

  • Reinigung: Ein mildes Reinigungsprodukt, das den pH-Wert der Haut (5,5) respektiert. Eine Möglichkeit ist das Waschgel von SkincerelyYours (Rabattcode FRANZISKA15), das Ultra Sensitiv Waschgel von alverde (aus dem dm) oder der sanften Reinigungsmilch von Cattier.
    Bei öliger Haut würde ich empfehlen, morgens mit einem Waschgel und abends eventuell zuerst mit einem fetthaltigen Gesichtsreiniger zu Beginnen und im zweiten Schritt mit einem Waschgel nach zu reinigen. Das habe ich auch hier beschrieben.
  • Beruhigendes und feuchtigkeitsspendendes und mattierendes Gesichtsspray
  • Feuchtigkeit: Ein oder zwei feuchtigkeitsspendende Seren kombiniert. Siehe Produktempfehlungen.
  • Täglicher Schutz und ein Muss bei Rosacea: Sonnencreme.

Sonstiges

Meiner Erfahrung nach spielen vor allem Milchprodukte und Lebensmittel mit einer hohen glykämischen Last eine große Rolle bei einer erhöhten Sebumproduktion. Reduziert man sie, kann man meist recht bald eine Verbesserung bemerken.
Auch die Einnahme eines Zinkpräparats (wenn aus gesundheitlichen Gründen nichts dagegen spricht) kann helfen, das Hautfett zu reduzieren. Ich empfehle zudem, täglich ein frisches Tuch auf das Kopfkissen zu legen, da das übermäßige Sebum auf dem Kopfkissen verbleibt und für Reizungen sorgen kann. Klingt simpel, ist aber sehr effektiv.
Wenn zusätzlich zur öligen Haut auch Entzündungen, Verhornungen und Mitesser vorliegen, beachte bitte auch meine nachfolgenden Tipps zur Haut mit Akne.

🙇‍♀️ Rosacea und Unreinheiten/Pickel 🙇‍♀️

Leidest du unter Unreinheiten, die nicht mit der Rosacea im Stadium 2 zusammenhängen (z.B. an untypischen Bereichen wie Schläfen, seitlichen Wangen, etc.), dann kann das verschiedene Ursachen haben.
Zum einen kann, wie gerade schon erwähnt, eine Mischform mit Akne vorliegen (die Neigung bestand oft schon als Jugendliche/r). Oft ist die Haut gleichzeitig auch eher ölig.
Manchmal sind es auch mechanische Reizungen (Mütze, Haarprodukte, etc.) oder Allergien (zeigen sich z.B. als juckende Pickel!), die Unreinheiten verursachen. Auch ernährungsbedingte und hormonelle Ursachen können Pickel entstehen lassen.

Anzeichen einer zu Unreinheiten neigenden Haut

  • Pickel und Mitesser überall im Gesicht (nicht nur mittleres Gesichtsdrittel wie bei rosacea im Stadium 2 typisch)
  • Oft ölige Haut in der T-Zone

Pflege

Die Pflegeroutine und auch Ernährungstipps kannst du von meinen Tipps zur öligen Haut übernehmen.

Sonstiges

Zusätzlich kannst du die Pickel gezielt bekämpfen. Lies dazu bitte meinen ausführlichen Post zu Akne.

  • Übrigens: wenn deine Haut eher ölig ist und zu Unreinheiten neigt, dann probiere mal aus, ob es dir hilft, jeden Tag ein frisches, nicht zu raues Tuch auf dein Kopfkissen zu legen.
  • Ernährungsbedingte Pickel können durch das Identifizieren und Meiden der Auslöser in den Griff bekommen werden (meist sind es Zucker und Milchprodukte).
  • Hormonelle Pickel können sich reduzieren, wenn man die zyklusbedingten Hormonschwankungen etwas mildert. Ich habe Berichte von Betroffenen gelesen, die nach dem Verzicht auf Zucker und Milchprodukte eine Verbesserung beobachteten.

🤯 Rosacea und ölig-trockene, dehydrierte Haut (seborrhoea sicca) 🤯

Dieser Hauttyp, bzw. eigentlich ist es eher ein Hautzustand, ist kompliziert zu pflegen. Er präsentiert sich ölig und zugleich dehydriert. Ihm mangelt es also an Feuchtigkeit. Man spricht auch von einer Seborrhoea sicca, einer "trockenen Fetthaut".
Viele, die mit diesem Hautzustand zu tun haben, glauben, dass sie trockene Haut haben und pflegen sie dementsprechend mit reichhaltiger Pflege. Das verschlechtert die Symptome.

Bei diesem Hautzustand liegt unter anderem eine Verhornungsstörung vor. Die Haut trocken, produziert aber auch viel Öl, das durch die Verhornung nicht abfließen kann. Es bilden sich hartnäckige Unreinheiten (offene Komedonen/Mitesser mit schwarzem Punkt), auch an rosaceauntypischen Stellen. Das Öl liegt auf der trockenen Haut auf. Dabei ist die Haut, wie immer bei Rosacea, sehr empfindlich.

Anzeichen einer dehydrierten Haut

  • Fahler, müder Teint
  • Spannungsgefühle
  • Leichte Trockenheitsfältchen
  • Rötungen, Entzündungen, Mitesser
  • Empfindlichkeit
  • Haut fühlt sich unter einer öligen, glänzenden Schicht trotzdem trocken an
  • Oft "wachsiges" Hautgefühl
  • Make-up sitzt nicht richtig auf der Haut. Liegt oben auf.

Pflege

Hier sollte der Fokus auf dem Spenden von Feuchtigkeit, in Form wasserbasierter Produkte (Seren, Toner, etc.) liegen und darauf, die Verhornungen in den Griff zu bekommen, die dafür sorgen, dass da übermäßige Fett eher aufliegt und einen öligen Glanz bildet.
Fette und Öle in Pflegeprodukten werden wie gesagt oftmals kaum vertragen, u.a. weil sie nicht einziehen (durch die Verhornung) und eher auf der Haut aufliegen.
Meiner Erfahrung nach ist es aber so, dass das nachlässt, wenn man einmal angefangen hat, etwas gegen die Verhornungen zu tun und so die aufgetragene Creme besser einziehen kann. Dies ist jedoch unterschiedlich. Manche Häute mit seborrhoea sicca brauchen gar keine Cremes (so wie ich ✌️).

💡
Man sollte es aber mit den verhornungslösenden Behandlungen nicht übertreiben, da die Haut durch die Reizungen gerade das Gegenteil tun kann, von dem, was sie tun soll: nämlich daraufhin die Verhornung und Ölproduktion anregen.
  • Reinigung: Ein mildes Reinigungsprodukt, das den pH-Wert der Haut (5,5) respektiert. Eine Möglichkeit ist das Waschgel von SkincerelyYours (Rabattcode FRANZISKA15), das Ultra Sensitiv Waschgel von alverde (aus dem dm) oder der sanften Reinigungsmilch von Cattier.
    Bei trockener Fetthaut Haut würde ich empfehlen, morgens mit einem Waschgel und abends eventuell zuerst mit einem fetthaltigen Gesichtsreiniger zu Beginnen und im zweiten Schritt mit einem Waschgel nach zu reinigen. Das habe ich auch hier beschrieben.
  • Beruhigendes und feuchtigkeitsspendendes und mattierendes Gesichtsspray
  • Feuchtigkeit: Ein oder zwei feuchtigkeitsspendende Seren kombiniert. Siehe Produktempfehlungen.
  • Täglicher Schutz und ein Muss bei Rosacea: Sonnencreme.
  • Ein- bis zweimal in der Woche: Mildes Enzympeeling.
  • Evtl. nach Beratung beim Dermatologen/Kosmetikinstitut 1x/Monat: Hydrafacial oder Jetpeel. Manche Institute bieten auch Kombibehandlungen an. Achtung aber: das kann durch den Unterdruck, mit dem gearbeitet wird, zu erweiterten Äderchen führen oder diese verstärken. Deshalb, wenn man das testen möchte, am besten der Behandlerin/dem Behandler sagen, dass das Gerät auf eine niedrige Stufe eingestellt werden soll und von da ab vorsichtig schauen, was die Haut mag und was nicht.
  • Möglich ist auch das vorsichtige Austesten eines milden Fruchtsäurepeelings, 1x/Woche. Hier eignet sich die milde Säure PHA (Gluconolactone). Mehr zum Thema Peeling hier.
  • Gegen akute Unreinheiten kann Benzaknen in der short-contact Methode helfen und eventuell langfristig ein Versuch mit Differin Gel gestartet werden (siehe Tipps bei unreiner Haut).
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Meine Pflegeroutine ist an die Bedürfnisse einer trockenen Fetthaut angepasst.

Sonstiges

  • Zu einer dehydrierten Haut kann es unter anderem aufgrund von hormonellen Schwankungen, klimatisierten Räumen, zu viel Sonne oder Wetterveränderungen kommen. Auch eine falsche Pflege kann die Hautbarriere beeinträchtigen.

👉 Fazit 👈

Ihr seht, es ist gar nicht so leicht, die richtige Pflege für den eigenen Hauttyp zu finden. Gerade, weil es eben auch Mischformen gibt, ist es schwierig, sich auf ein bestimmtes Produkt oder eine Produktlinie zu verlassen. Es ist wie so oft: man muss einfach testen, bis man das Richtige für sich gefunden hat.

Die Empfehlungen dieses Blogposts sollen euch als Anregung dienen, zu schauen, was eurer Haut gut tut. Ich würde mich freuen, wenn ich euch dabei etwas helfen konnte.

Generell könnt ihr aber mit der hier vorgeschlagenen Pflegeroutine für den Anfang nichts falsch machen. Sie kann dann nach und nach weiter ergänzt und eurem Hauttyp angepasst werden.

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Alles Liebe, Deine Franziska

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